Schwangerschaft
Die Begleitung deiner Schwangerschaft durch uns Hebammen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu deiner selbstbestimmten Geburt. Es ist uns wichtig, deine Körperwahrnehmung zu stärken und dich darin zu unterstützen, die Expertin für deinen schwangeren Körper und dein Baby zu sein. Nur wenn du bei dir bist und die Verantwortung für euch Zwei in der Schwangerschaft übernimmst, kannst du selbstbestimmt und aus eigener Kraft euer Kind auf die Welt bringen.
Du kannst deine Schwangerschaft von uns feststellen und den Mutterpass erstellen lassen.
Wir führen alle vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen mitsamt Blutentnahmen durch und erinnern dich, wenn du das wünschst, an die drei Ultraschalluntersuchungen durch deine Gynäkologin. Zusätzlich helfen wir bei Beschwerden und Wehen.
Zu Beginn treffen wir uns normalerweise für die körperliche Untersuchung und zum Gespräch alle vier Wochen, ab der 30. Ssw alle zwei Wochen. In der Zeit vor deinem Geburtszeitraum findet das Aufklärungsgespräch zur außerklinischen Geburt statt und wir besprechen alle nötigen Vorbereitungen.
Lernt uns in einem persönlichen Gespräch kennen und besprecht mit uns eure Wünsche zur Schwangerschaftsbegleitung.
Darüber hinaus könnt ihr an verschiedenen Kursen teilnehmen. Da wir durch die Geburtshilfe häufig in Bereitschaft sind, bieten wir vorranging „Hebammenkurse“ an. Das bedeutet Geburtsvorbereitung sowohl für Frauen und Paare, die das 1. Kind erwarten, als auch für Frauen, die bereits geboren haben, sowie Rückbildungsgymnastik.
Zusätzlich bieten wir verschiedene Behandlungen an:
- Akupunktur (geburtsvorbereitend ab der 36+0 Ssw. oder gezielt bei Ödemen, Migräne,
Sodbrennen etc.) - Taping für beispielsweise Beschwerden am Bauch, Ödeme in den Beinen, Rücken- und Schulterschmerzen
- Geburtshypnose
- Lasertherapie
- vorgeburtliche Bindungsanalyse nach Hidas und Raffai
Bindungsanalyse
Als neues Angebot in unserer Schwangerenbegleitung bietet die vorgeburtliche Bindungsanalyse eine besondere Möglichkeit eine gute Mutter-Kind-Bindung bereits vor der Geburt zu fördern. Laut aktuellen Forschungsergebnissen lernt das ungeborene Kind bereits von der Zeugung an weitaus mehr, als im Verlauf seines gesamten späteren Lebens. Das Erlernte dient als wichtiger Grundstein für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Schwangere richtet ihre Aufmerksamkeit auf ihren Körper und konzentriert sich in der Tiefenentspannung auf Sinneseindrücke, Gefühle, Gedanken und Phantasien. Dadurch entsteht ein innerer Dialog zwischen Mutter und Baby, die, wie Raffai es nannte, „Nabelschnur beider Seelen“. Durch die Interaktionen mit der Mutter, macht das Kind die Erfahrung, dass es wahrgenommen wird. Die Bindungsanalyse ist geeignet für:
- jede schwangere Person: der Kontakt zum Kind ist das Wichtigste
- Frauen, die eine dramatische Geburt erlebt haben oder unter einer Wochenbettdepression gelitten haben
- Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben
- Bei langer Kinderwunschphase oder unerfülltem Kinderwunsch
- Als Begleitung nach einer künstlichen Befruchtung
- Frauen, die große Angst vor der Geburt haben
- einen Zwillings/Mehrlingsverlust in der Schwangerschaft
- als Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt
- Frauen mit Missbrauchserfahrung
Ablauf der Bindungsanalyse:
- Der beste Zeitpunkt mit der Bindungsanalyse zu beginnen ist zwischen der 12 – 17. Schwangerschaftswoche
- 1. Termin: Erstellung einer ausführlichen Bindungs-Anamnese
- dann folgen die „Babystunden“: mindestens alle 2 Wochen, bei Bedarf auch jede Woche
- Geburtsvorbereitungsstunden: 5-6 Termine ab ca. 4 Wochen vor dem errechneten Termin
- finanzieller Eigenanteil: 20€ pro Sitzung
- für mehr Informationen wendet euch gern an eure betreuende Hebamme
Geburt
Zur Zeit begleiten wir euch bei Geburtshausgeburten und stehen euch mit Rat und Tat in diesen besonderen Stunden zur Seite.
In einem Zeitraum von 5 Wochen kann euer Kind im Geburtshaus geboren werden, das heißt von der 37+0 – 42+0 Ssw. In dieser Zeit sind wir für euch rund um die Uhr erreichbar und helfen euch bei Unsicherheiten, der Einwehphase und der Geburt.
Bevor wir in die Rufbereitschaftszeit starten, findet mit eurer Hebamme zwischen der 32. und 36. Ssw ein Geburtsgespräch statt. Wir klären jedes Paar in diesem Gespräch über die Grenzen der außerklinischen Geburtshilfe auf und machen unsere Handlungsweisen transparent. Ausführliche Vorgespräche zeigen uns, ob deine individuelle Situation gegen eine außerklinischen Geburt sprechen könnte.
Gegebenenfalls raten wir dann von einer Geburt im Geburtshaus ab.
Wir lernen einander im Laufe der Schwangerschaft intensiv kennen und können somit schon im Vorfeld einschätzen, ob Komplikationen zu erwarten sind. Bei Bedarf greifen wir auf ein großes Netzwerk von Fachärzten und Kliniken zurück und besprechen das weitere Vorgehen mit euch. Mit unserer Hilfe bereitet ihr euch intensiv auf die Geburt eures Kindes vor.
Wochenbett
Nach zwei bis drei Stunden ziehen wir uns zurück und ihr geht entspannt in euer Wochenbett über.
Deine vertraute Hebamme aus der Schwangerschaft betreut dich dann weiter.
Das Wochenbett zu Hause ermöglicht es, die Selbstbestimmung während der Geburt auch in den Tagen danach fortzusetzen. Ihr gestaltet eure Zeit in eurem individuellen Rhythmus und in aller Ruhe. Ungestört kannst du dich in euer Kind verlieben und den Zauber des Neubeginns gemeinsam mit deinem Partner und den Geschwisterkindern genießen. Deine Hebamme besucht dich täglich, untersucht das Kind und hilft bei Schwierigkeiten, berät beim Stillen, gibt wertvolle Tipps zur Säuglingspflege und beobachtet den Rückbildungsverlauf.
Auf Wunsch und bei Stillproblemen können wir zusätzlich zur Wochenbettbetreuung und nach Ablauf der Wochenbettzeit eine individuelle Stillberatung vereinbaren.
Sechs bis acht Wochen dauert das Wochenbett. Nach dieser Zeit ist euer Kind „angekommen“, es hat sich ein wenig Alltag eingestellt. Du hast dich soweit erholt, um wieder etwas für dich und deinen Körper zu tun. Entsprechende Rückbildungsgymnastik bieten wir in der Hebammenpraxis an. Eventuell sehen wir uns auch bei der Babymassage oder einem anderem Kurs, den du mit deinem Baby besuchst.
Wenn du Fragen hast, wenn es Probleme gibt, stehen deine Hebammen natürlich auch weiterhin beratend zur Verfügung. Du erreichst uns telefonisch oder schreibst uns eine Nachricht. Bei Bedarf machen wir auch weitere Hausbesuche bis zum Ende der Stillzeit.
Kosten
Wie wird abgerechnet
Die Abrechnung von Hebammen erfolgt im Wesentlichen nach dem Kassengebührenvertrag nach §134a SGB V und den privaten Gebührenordnungen der Bundesländer. Seit dem 01.01.2011 hat Sachsen keine gültige Privat-Gebührenordnung mehr. (Quelle: Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 17 vom 30.12.2010). Es bietet sich jedoch an, sich an einem bestehenden Gebührenkatalog z.B. Sachsen-Anhalt zu orientieren. Die Landesgebührenordnungen sowie die aktuelle Hebammen-Gebührenvereinbarung findest du bei HebRech.
Die Kosten für die Rufbereitschaft bei einer außerklinischen Geburt
Die Rufbereitschaft zur Geburt stellt sicher, dass du deine Hebammen für 5 Wochen rund um die Uhr erreichen kannst und wir jederzeit gemeinsam in die Geburt starten können. Diese besondere Wahlleistung berechnen wir privat.
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen unterstützen dich dabei mit 250€. Bei privaten Krankenversicherungen immer konkret nachfragen! Ausführliche Informationen erhältst du bei einem persönlichen Gespräch.
Zusätzliche Leistungen
Alle zusätzlichen Leistungen wie geburtsvorbereitende Akupunktur, Kinesiotaping, Bindungsanalyse oder HypnoBirthing sind gegen vorab zu vereinbarende Honorare zu zahlen.
Qualität
Was macht es sicher, außerklinisch zu gebären?
Wir nehmen an der Erfassung der Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe teil. Für Zahlen, Daten, Fakten könnt ihr euch hier www.quag.de den jährlichen Qualitätsbericht ansehen. Dort erfahrt ihr, wie viele Paare außerklinisch im Geburtshaus oder zu Hause gebären, welche Besonderheiten es in der Schwangerschaft und zur Geburt gab, welche Gebärpositionen eingenommen wurden, wie es Mama und Baby nach der Geburt ging und vieles mehr.
Komplikationen unter der Geburt entstehen nicht plötzlich, sondern kündigen sich zumeist über einen längeren Zeitraum an. Da wir während der Geburt immer an deiner Seite sind, erkennen wir Abweichungen vom normalen Verlauf frühzeitig und können rechtzeitig reagieren. Bei allem berechtigten Optimismus hinsichtlich der Sicherheit von außerklinischen Geburten haben wir für den Fall einer Komplikation klar festgelegte Handlungsabläufe, die dem aktuellen medizinischen Kenntnisstand entsprechen. Wenn unsere Mittel und Möglichkeiten an Grenzen stoßen, besprechen wir mit euch gemeinsam, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Falls notwendig, wirst du in einem der nahe gelegenen Krankenhäuser weiterbetreut.
Unsere Erfahrung zeigt uns, dass eine entspannte und vertraute Atmosphäre ein wichtiger Faktor zur Vermeidung von Komplikationen ist. Wir verzichten auf invasive Maßnahmen, die den natürlichen Verlauf einer Geburt stören und damit das Risiko von Komplikationen erhöhen. Wir kontrollieren die Herztöne des Kindes regelmäßig, ohne deine Bewegungsfreiheit zu beeinträchtigen.
Wir verfügen über Ausbildung und Ausstattung zur Notfallversorgung von Mutter und Kind, die wir zur Geburt immer im Gepäck bzw. im Geburtshaus stets griffbereit haben. Durch die Eins-zu-eins-Betreuung erkennen wir frühzeitig, wenn die Geburt anders verläuft als gewünscht und streben dann, falls notwendig, die Weiterbetreuung in einer der nahe gelegenen Kliniken an.
Wir arbeiten nach den vorgeschriebenen Qualitäts- und Sicherheitsstandards des Qualitätsmanagements.